„Volle Fahrt voraus“, schmetterten die Schüler der Zebraklasse auf ihrem Weg nach Wackerballig, wo sie ins Land der Piraten eintauchen wollten. Eine Schatzkarte zeigte ihnen den Weg und direkt am Strand trafen sie auf Theaterpädagogin Ulla Bay-Kronenberger und Musiker Leon Mancilla. Mit den beiden Profis an der Seite gab es zuerst gemeinsame Übungen zur Stimmbildung und zusammen wurden Bewegungen aus der Piratenwelt erarbeitet. Nach dieser Vorbereitung konnten eigene Piratenstücke entwickelt werden. Mit viel Phantasie, Verkleidung und Requisiten gelang es den Schülern, Handlungen und Dialoge gemeinsam umzusetzen. Und die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Mitschüler und Erwachsene waren gleichermaßen begeistert von der Kreativität der Kinder. So gab es neben viel Applaus auch den letzten Hinweis auf den verborgenen Schatz, der am Ende verdient gefunden wurde.

Das Piratenprojekt, an dem unsere beiden Eingangsklassen am 28.4. bzw. 29.4. 22 teilnehmen durften, wurde finanziert durch die Stiftung Bildung im Rahmen den Chancenpatenschaften.

In der Klasse 1/2a hatten sich im März 22 sieben Tandems gefunden, in der Klasse 1/2b waren es acht Tandems. Ziel der Tandembildung sollte neben gemeinsamer Unternehmungen im Freizeitbereich eine Stärkung der jahrgangsgemischten Klassengemeinschaft sein. So wurde ein Tandem auch immer aus einem Erst- und Zweitklässler gebildet.

Das Piratenprojekt bot vielfältige Möglichkeiten, mit dem Tandempartner in Aktion zu kommen (zum Beispiel gemeinsamer Fußweg zum Strand, gemeinsames Frühstück, Erarbeitung des Theaterstücks, gemeinsames Erfinden von Dialogen). Eine Stärkung der gesamten Klassengemeinschaft konnte weiter ausgebaut werden.

Kulturelle Angebote dieser Art sind in unserer strukturschwachen Region selten und boten somit eine enorme Teilhabechance für alle Kinder, insbesondere aber für die Kinder aus den bildungsferneren Schichten.

Neben den schulischen Aktivitäten berichten die Kinder der Tandems immer wieder von gemeinsamen Aktionen, die sie mit ihrem Partner machen. So konnten sich durch Spielverabredungen im Freizeitbereich bereits zarte Freundschaften entwickeln.

Die Georg-Asmussen-Schule ist auf dem Weg zur Draußen-Schule. Regelmäßiger Unterricht im Freien soll noch stärker als bisher in den schulischen Kontext einbezogen werden. Im Rahmen der vielfältigen Aktivitäten in der Natur bietet sich das Lernen von und mit dem Tandempartner im besonderen Maße an.

Levke Thomsen