Erzähler Klaus Dörre verzauberte die Georg-Asmussen-Schule in eine Märchenwelt

Klaus Dörre aus Neukirchen versetzte die Geltinger Grundschülern in eine Märchenwelt und zog sie voll und ganz in seinen Bann. Der freie Künstler und Märchenpädagoge, Mitbegründer des Märchen-Ateliers „Die grüne Schlange" und Mitglied der europäischen Märchengesellschaft, war einmal mehr in die Georg-Asmussen-Schule gekommen – zu einer vom Friedrich-Bödeker-Kreis geförderten Veranstaltung.

Lesen, vorlesen und erzählen, das hat in der Grundschule Tradition. Und so erzählte Dörre vom Müllergesellen, der sich auf seiner Wanderschaft als „Mühlenarzt" verdingte und reichlich Arbeit fand. Denn die Mühlsteine, mit denen das Getreide gemahlen wird, sind nicht mehr nutzbar, wenn sich die Rillen abgeschliffen haben. Und da war es Aufgabe des "Mühlenarztes", wieder Rillen in die Steine zu meißeln. Und wenn sich die Gesellen nach getaner Arbeit abends zusammensetzten, erzählten sie einander Geschichten - von den klitzekleinen Wesen am Mühlenbach und den drei goldenen Haaren des Teufels.

Es war einmal ein Müllergeselle, der sich auf Wanderschaft begab und schon von weitem den Turm der Kirche von Quern erblickte. Wieso der denn schief sei, wollte er vom Pastor wissen, und der erzählte ihm, warum. Auf der dänischen Insel Alsen fühlte sich eine Riesin vom Glockengeläut gestört. Also griff sie sich einen Stein von 60 Ellen Umfang und schleuderte ihn gen Quern. Der Findling streifte den Kirchturm, und seitdem sei er etwas schief.

Das Repertoire von Dörre, der auf den Zauber des Erzählens schwört und auch Märchenerzähler ausbildet, ist groß. Schüler und Lehrer waren noch lange verzaubert.

Birthe Schütt